Christopher van Deenen (27 Jahre), Student
Ich studiere seit zwei Jahren an der Saxion in Enschede und arbeite beim Kinder-, Jugend- & Familienhilfe Kolping Rosendahl e.V., wo ich am Vormittag als Schulbegleiter in der Grundschule tätig bin und darüber hinaus am Nachmittag die Kollegen in der Offenen Ganztagsschule Osterwick unterstütze.
Für das Studium Social Work Teilzeit habe ich mich entschieden, weil ich gerne mit Menschen und vor allem mit Kindern und Jugendlichen arbeite und diese begleiten, fördern und fordern möchte. Nach meinem Abitur habe ich zunächst in Deutschland auf Lehramt studiert. Dies war jedoch nicht das Richtige für mich. Im Anschluss habe ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht und dabei gemerkt, dass meine Zukunft nicht in diesem Arbeitsbereich liegt.
Ein Freund von mir war zu dieser Zeit in den letzten Zügen seines Studiums an der Saxion und hat mir das berufsbegleitende Studium empfohlen. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass dieses besondere Studienangebot für mich bestens geeignet ist.
Gerade aufgrund meiner Studienerfahrung in Deutschland stelle ich Unterschiede zum Studieren in den Niederlanden fest. Als erstes fällt auf, dass die Regelstudienzeit ein Jahr länger ausfällt. Zudem ist ein Studium in Deutschland meines Erachtens viel anonymer, zumindest als hier an der Saxion.
An der Saxion begeistert mich vor allem die Haltung der Dozenten.
Neben dem fachlichen Inhalt setze ich mich auch viel mit meiner Persönlichkeit auseinander und es werden immer Verknüpfungen der Theorie mit der alltäglichen Praxis hergestellt.
Durch die fortlaufenden praktischen Erfahrungen werde ich nach Abschluss des Studiums kein Berufsanfänger, sondern ein Social Worker mit vierjähriger Praxiserfahrung sein.
Ein klassisches Studentenleben mit vielen Partys und einer Menge Freizeit gibt es hier nicht. Am Studientag bin ich in der Hochschule und bekomme viel Input. An den anderen Tagen arbeite ich in meiner Praxisstelle und bereite mich auf Prüfungen oder den Unterricht vor. Ob dies jedoch ein Vor- oder Nachteil ist muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich sehe dies für mich eher als Vorteil.
An die Kultur bzw. niederländische Mentalität musste ich mich als deutscher Student zunächst gewöhnen. Die Niederländer sind in allem viel entspannter als wir Deutschen. Dies betrifft auch die Organisation, die manchmal sehr spontan sein kann.